Bachelor of Arts: Architektur und Innenarchitektur
In diesem Entwurf eines Museums soll das künstlerische Erbe von Johann Gottfried Schadow, einem der herausragendsten Bildhauer der deutschen Klassik, präsentiert werden. Der Entwurf ist eine gestalterisch anspruchsvolle Architektur für die umfassende Darstellung von Schadows Werken und steht in der Tradition des bisherigen Schadow Hauses, den Besuchern die Möglichkeit zu bieten, tiefgehende Einblicke in die künstlerische Evolution dieses bedeutenden Schöpfers zu gewinnen. Durch die Auswahl und konservatorische Aufbereitung von Schadows ikonischen Skulpturen in groß- wie auch kleinformatigen Werken sowie Zeichnungen soll das Museum als Ort der Erkenntnis fungieren. Es unterstreicht nicht nur die künstlerische Relevanz von Schadows Beitrag zur Kunstgeschichte, sondern bietet auch eine Medienbibliothek und eine Kreativwerkstatt als Raum für die akademische Erforschung und Analyse seiner Werke.
Dem Entwurf liegt der Gedanke zu Grunde, dass ein Bildhauer sich bei der Erstellung eines Kunstwerks, zunächst eine Grundstruktur erstellt und diese dann entweder bei weichen Materialien peu á peu aufbaut oder bei harten sich in einen Rohling hineinarbeitet, bis er die finale Form modelliert hat.
Ähnlich zu diesem Prozess wird in die extrudierten Grundstücksgrenzen das Raumprogramm hineingelegt, um es dann mit Wänden, Fassade und Dach zur finalen Gestalt zu modellieren. Dazu werden Räume funktional zusammenhängend und in Abhängigkeit ihrer Größe gestaffelt, so dass ein Grundriss gefunden wird, der sich über alle Etagen hinweg fortsetzt.
Dem Besucher wird so ein Rundgang durch die Ausstellung ermöglicht, der ohne die Vorgabe strenger geometrischer Formen wie Rechtecke oder Quadrate, ein natürliches und fließendes Erkunden der Ausstellung erlaubt.
Die Überschneidungen der einzelnen Bereiche geben die gemeinsame Nutzung von Wänden durch die Räume oder Öffnungen zwischen diesen frei. Dabei verleihen Säulen den Räumen Transparenz und eine eindrucksvolle Anmutung.
Durch das Verspringen der einzelnen Räume über mehrere Etagen hinweg setzt sich der Gedanke der natürlichen Anordnung fort, schafft einen abwechslungsreichen Rhythmus in der Etagenabfolge und bietet zudem jeder Nutzung die benötigte Entfaltung in die Höhe.
Die Materialität des Gebäudes ist dem Ursprungsgedanken des bildhauerischen Arbeitens mit einem Werkstoff entsprechend auf wenige reduziert. Neben Glas und lackiertem Metall dominiert vor allem ein in Eisenoxid eingefärbter Sichtbeton. Hiermit wird nicht nur in Teilen die Farbgebung der benachbarten Gebäude aufgegriffen, sondern die Exponate werden in ihrer Ästhetik vor diesem Hintergrund auf sinnliche und natürliche Art hervorgehoben.